Pressemitteilung vom 07.04.2013

 

Wirbelschleppen in Flörsheim - "Die Ursache bekämpfen!"

 

Nachdem es in Flörsheim seit Ostern fast täglich Schäden durch Wirbelschleppen gegeben hat, will die BI Flörsheim-Hochheim nun Taten sehen. In Flörsheim fielen in den vergangenen Tagen durch die tief fliegenden Flugzeuge abgerissene Dachziegel in Gärten und Höfe, in vorletzten Fall sogar quer über die ganze Straße bis auf den gegenüberliegenden Bürgersteig. Bei diesem Wirbelschleppenvorfall konnten spielende Kinder in den angrenzenden Gärten beobachten, wie fallende Ziegel das Vordach über dem Eingang ihres Nachbarhauses durchlöcherten. Flörsheims Bürgermeister Antenbrink hatte daraufhin von Fraport gefordert, Vorsorge durch eine Klammerung der Dächer in der Einflugschneise zu treffen, was das Unternehmen in einer Erklärung abgelehnt hatte.

„Fraport und Landesregierung schauen einfach zu. Aber wir wollen auch gar keine geklammerten Dächer, wir wollen einen Ausbaustopp des Flughafens und den Entzug der Betriebsgenehmigung für die Nord-West Landebahn" sagt BI-Sprecherin Carola Gottas.

 

Als Sofortmaßnahme schlägt die BI eine einstweilige Verfügung vor. "Bevor die Gefahr für Leib und Leben nicht gebannt ist, sollte kein Flugzeug mehr in diesen Höhen über uns fliegen dürfen" so Gottas. Nach der Häufung dieser Vorkommnisse in den vergangenen Tagen sei es eine Frage der Zeit, bis jemand ernsthaft zu Schaden komme. Gefährdet sei im Grunde jeder Bürger, der sich im Freien aufhalte. Selbst Radfahrer in Flörsheim hätten bereits Erfahrungen mit Wirbelschleppen gemacht.

Bei Fraport zeige man dennoch auch weiterhin maximale Rücksichtslosigkeit gegen die Bevölkerung, während sich die Landesregierung in Wahlkampf-Phrasen übe.

Nicht umsonst hatte die Bürgeninitiative bei ihrer letzten Montagsdemo das Motto "Fluglärm abwählen" gewählt.

 

„Der Lärm ist schon schlimm und die Angst vor den Auswirkungen durch die tägliche Schadstoffbelastung groß. Nun muss man sogar Angst haben, vor die Tür zu gehen und viele Menschen fragen sich, was noch kommen wird" meint Gottas und fügt an:“ Gegen den Fluglärm gibt es Schallschutzmaßnahmen ohne Wirkung, wir haben kostspielig zu unterhaltende Lüfter in Schulen und Kindergärten, Baustopps in schwerstbetroffenen Gebieten und ein ungerecht und willkürlich greifendes Casa-Programm. Als nächstes brauchen wir geklammerte Dächer gegen herabfallende Ziegelsteine und Warnschilder auf Grünflächen und Spielplätzen.“

 

Fraport und die zuständigen Politiker haben nach Ansicht der BI für jede weitere Auswirkung ihres

Ausbauwahnsinns zumindest theoretisch Behelfslösungen anzubieten, doch abgesehen davon, dass die Bürger selbst um diese völlig unzureichenden Maßnahmen noch kämpfen müssten und oft genug gar nichts bekämen, brächten all diese Notlösungen ohnehin nicht viel. So bleibe man bei der Bürgerinitiative mehr denn je eindeutig bei der Forderung, die Bahn zu schließen, denn „man muss die Ursache bekämpfen!“ sagt Carola Gottas. Dafür werden Bürger aus der gesamten Region Rhein-Main auch an diesem Montag wieder im Frankfurter Terminal demonstrieren.

 

 

Aus dem Greenpeace Magazin Ausgabe 4.12

https://www.greenpeace-magazin.de/von-lufthansa-0