Pressemitteilung vom 16.07.2014

 

BI Flörsheim Hochheim kritisiert Fraport

 

Die Bürgerinitiative gegen den Flughafenausbau kritisiert die Einlassungen der Fraport AG im Ermittlungsverfahren gegen ihren Vorstandsvorsitzenden Stefan Schulte. Darin weist der Flughafenbetreiber die Verantwortung für Wirbelschleppenschäden –auch im Falle eines möglichen Personenschadens- ausdrücklich von sich.

Die Rechtsanwälte der Fraport begründen dies mit einem Verweis auf die Gesetzgebung, nach der bei Sach- oder Personenschäden -beispielsweise durch Wirbelschleppen- die Haftung nicht beim Flughafenbetreiber läge, da die Luftfahrzeuge nicht von Mitarbeitern der Fraport betrieben oder geflogen würden.

 

Dass man sich damit auch im Voraus von jeder Verantwortung freispricht, findet man bei der Bürgerinitiative bemerkenswert, zumal die Möglichkeit solcher Vorkommnisse bislang stets vollkommen ausgeschlossen wurde. „Wir wissen seit langem von einigen Fluglotsen und Piloten, die die Lage für nicht ungefährlich halten. Offenbar ist nun auch Fraport klar, dass es bei der bisherigen Häufung der Wirbelschleppenschäden nur eine Frage der Zeit ist, bis schlimmeres passiert“ sagt Sandra Olivari von der BI Flörsheim-Hochheim, „Viele Menschen sorgen sich wegen der Wirbelschleppen, aber auch vor einem Absturz, der in dieser dicht besiedelten Region katastrophal wäre.“

 

Was die Menschen im Falle eines Unfalls zu erwarten hätten, müsse allen Anwohnern nach den Einlassungen der Fraport-Anwälte klar sein, meint BI-Sprecherin Carola Gottas:

„Wenn etwas passiert, muss man derzeit davon ausgehen, dass Fraport die Verantwortung auf die Fluggesellschaften schieben wird. Geschädigte oder ihre Angehörigen müssten vermutlich jahrelang mit ungewissem Ausgang um Entschädigungen streiten Dass wir alle nicht nur mit der Dauerbelastung durch Lärm und Abgase, sondern auch mit dieser Gefahr leben müssen, ist absolut unzumutbar.“

 

 

 

Aus dem Greenpeace Magazin Ausgabe 4.12

https://www.greenpeace-magazin.de/von-lufthansa-0